Mai-Bauming im Nordseebad

Manneskraft gegen Maibaum
Während in anderen Gegenden dieses unseres Landes auch gern mal ein Pfingstbaum aufgestellt wird, stellen wir im wunderschönen Nordseebad Wremen gern ein bis zwei Maibäume auf. Wohlgemerkt, das geschieht durch die örtlichen Vereine mit reiner Manneskraft - allein dies Schauspiel zu bestaunen ist schon eine Reise an die Nordsee wert. Die Bäume heißen bei uns *Maibäume*, weil sie am 30. April aufgestellt werden und da ist halt am nächsten Tag Mai und nicht Pfingsten. Pfingsten werden die Dinger bei uns amerikanisch versteigert. Beides ist lustig - aufstellen und versteigern. Beide Male gibt es Bier und Bratwurst, "Kurzgebranntes" und jede Menge gute Laune. Beim Abnehmen des Baumes für die Versteigerung gibt's mehr. Da gibt's auch noch eine Menge vertrocknete Tannennadeln in die Wäsche und ein paar Taubeneier auf die Birne. *Pfingstbäume* haben natürlich auch ihre Berechtigung. Pfingsten ist Schluss der Osterzeit, Herabsendung des Heiligen Geistes, Gründung der Kirche. Es hat auch mit vor-christlichen Fruchtbarkeitskulturen zu tun. Pfingsten ist Weideauftrieb und die geschmückten ersten und letzten Tiere der Herde -wir ahnen es- heißen Pfingstochsen.
Mit Maibäumen wurde so ab 1200 - vielleicht auch erst ein wenig später - der Frühling begrüßt, später bekam er dann auch die Funktion eines Orts-, Tanz- oder Wirtsbaumes. Der Maibaum war schon immer Zeichen des Ausschankes (!) unter dem früher auch Mailehen abgehalten wurden. Dabei wurden dann weiland nette junge Mädchen versteigert oder ein Mai-Brautpaar bestimmt. So etwas machen wir natürlich nicht - wir sind schließlich kultivierte Wurster. Obwohl...
Das schöne Foto auf dieser Seite kommt übrigens aus der Fotografischen Werkstatt von Beate & Horst Ulich - unbedingt besuchen.

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