Leuchttürme
unterwegs
Leuchtturm
Obereversand zieht es Richtung Dorumer Küste ...
"Jetzt können
wir nicht mehr zurück. Heute Abend muss er runter vom Sand",
beschworen die Schlepperkapitäne Wind und Wetter in der Außenweser.
Das mehr als hundert Jahre alte
Leuchtfeuer Obereversand trat seine letzte
Reise in Richtung Dorum-Neufeld bei dichtem Nebel an.
1886 erbaut, diente der
Leuchtturm zusammen mit seinem kleineren Bruder Untereversand
bis 1923 als Richtfeuer für den Wurster Arm, der damals als
Hauptfahrwasser der Weser ausgewiesen war. Nach der Fahrwasserverlegung
wurde das imposante Bauwerk mitten auf dem Wattrücken Eversand
außer Dienst gestellt - und fast vergessen. Nach 80 Jahren
Dornröschenschlaf im Watt soll nun der alte Leuchtturm zum
neuen Dorumer Wahrzeichen werden.
...und
der "Kleine Preusse" kehrt nach 72 Jahren zurück
zum Wremer Tief.
Der "Kleine Preusse"
ist 1907/08 als Quermarkenfeuer am Wremer Deich errichtet worden.
1931 wurde der Turm dort abgebaut und als Spitze des 26.15 Meter
hohen Oberfeuers Imsum installiert. Wegen der Verlegung des Fahrwassers
wurde das Oberfeuer Imsum im Jahre 1967 abgebrochen. Mit ihm verschwand
auch der "Kleine Preusse" von der Bildfläche. Es
ist das Verdienst des Wremer Heimatkreises, allen voran der Männer
Hein Carstens, Gerd Holst und Henry de Walmont, dass nun
der Leuchtturm nahe dem alten Standort wieder
aufgebaut werden soll.
Der Wiederaufbau wird ebenso wie die Versetzung des Turmes Obereversand
von der Nationalpark-Verwaltung Niedersächsisches Wattenmeer
in ein Entwicklungskonzept für die Wurster Küste integriert.
Damit soll diese Region behutsam für den Tourismus erschlossen
werden.
Neue
touristische Attraktion an der Costa Granata - Maritime Außenausstellung
In diesem Rahmen befinden
sich auch verschiedene andere Attraktionen in Planung, darunter
eine große Freiluft-Ausstellung in Wremen sowie ein Beobachtungspavillon,
ein Naturpfad und ein Schaubiotop mit Freisitzen über offenen
Wasserflächen. 
Der rund 10 Meter hohe Turm Wremertief wird einen Durchmesser
von etwa drei Metern haben.
Möglicherweise wird
als Laterne das Oberteil des stillgelegten Quermarkenfeuers "Imsum"
dienen. Das Wasser- und Schiffahrtsamt Bremerhaven hat dem Heimatkreis
freundlicherweise eine kostenlose Überlassung zugesagt und
einige Sponsoren für den Transport, die Errichtung etc. haben
sich auch bereits gefunden.
Viel möglicher ist
aber, dass das Quermarkenfeuer Imsum überhaupt nicht benötigt
wird, sondern der "Kleine Preuße" originalgetreu
nachgebaut und am Wremer Tief aufgestellt wird. Einen solchen
Beschluss hat nämlich der Kurausschuss des Landes Wursten
auf seiner letzten Sitzung zu dem Wremer Quermarkenfeuer gefasst.
Für den 11 Meter hohen Nachbau sind ca. 101.000 Euro veranschlagt.
Etwa 90.000 Euro will die Niedersächsische Wattenmeer-Stiftung
und 50.000 Euro der Verkehrsverein Wremen beisteuern.

Und in der Nordsee-Zeitung vom 18. Oktober 2003 fand man es dann
schwarz auf weiß: "Direkt auf das Ende des Kajendeiches
im Bereich der Nordpier soll bereits im Sommer 2003 der Nachbau
des legendären "kleinen Preussen" stehen. Bezirksregierung,
Nationalparkverwaltung, die Samtgemeinde Land Wursten und der
Deichverband haben jetzt dem geplanten Standort zugestimmt. ...
Der Leuchtturmnachbau mit drei Ebenen wird eine begehbare Galerie
in einer Höhe von 9,75 Metern erhalten. Von dort werden Touristen
und Einheimische einen Rundblick über das Wattenmeer und
das Weserfahrwasser erhalten."
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